Generationen wohnen – zukunftsweisende Ideen, nicht nur für Rath

Die Düsseldorfer Bauzeitung berichtet in ihrer November-Ausgabe 2014

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Wie kann Wohnen für mich persönlich aussehen? Ist es möglich, dass ich über verschiedene Lebensphasen hinweg in meiner gewohnten Umgebung wohnen bleibe und sich meine Wohnung an neue Anforderungen anpasst, sich mit mir verändert?

Die Ausstellung ‚Generationen Wohnen‘ lieferte dem Besucher mögliche Antworten auf diese Fragen und gab Anlass zu lebhaften und teilweise kontroversen Diskussionen. Initiiert war die am Wochendene Mitte September präsentierte Ausstellung vom KiQ-Projekt in Düsseldorf-Rath. Der Name ‚KiQ‘ steht für ‚Kooperation im Quartier‘ und ist der Name eines bundesweiten Forschungsprojektes, an dem Haus und Grund Düsseldorf maßgeblich beteiligt ist. Die Düsseldorfer Bauzeitung hat schon mehrfach über dieses Projekt berichtet.

Gezeigt wurden Abschlussarbeiten der Architektur-Fakultät der Hochschule Düsseldorf, Lehrstuhl Prof. Dierk van den Hövel. Anhand von dreidimensionalen perspektivischen Visualisierungen, Grundrissen, detaillierten Modellen und Materialproben im Maßstab 1:1 präsentierten die Absolventen ihre Ideen und zeigten, wie unterschiedlich innovative Ansätze für ein gemeinsames Wohnen der alten und jungen Generationen aussehen können.

Ein großes ehemaliges Fabrikgebäude auf einem nicht mehr genutzten Industriegelände umzunutzen und tauglich für das Wohnen zu machen, das war die Aufgabenstellung. Insbesondere die baulichen Gegebenheiten, die große Tiefe des Gebäudes mit dementsprechend schlecht belichteten Zonen stellte dabei die Bearbeitenden vor Herausforderungen. Gleichzeitig waren in Bezug auf die Flexiblität innovative Lösungen gefragt. Individuell kombinierbare Grundrisse für unterschiedliche Lebensphasen, bestehend aus kleinen und großen Wohneinheiten waren eine der Antworten. Sie ermöglichen, den Wohnraum den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen, die Wohnflächen zu vergrößern oder zu verkleinert – und gleichzeitig in der bekannten Umgebung wohnen zu bleiben. Gemeinschaftsbereiche für Kultur, Sport, Gesundheit und Wellness sowie Gastronomie befinden sich in vielen Entwürfen im selben Gebäude wie die private Wohnung: nicht nur bei eingeschränkter Mobilität im Alter ein entscheidender Faktor, um sich in seiner Umgebung wohl zu fühlen.

Lassen sich solche Ideen tatsächlich umsetzen? Dann könnte der große Baukörper auf dem ehemaligen Industriegelände in Rath auch in Zukunft mit neuer Funktion gefüllt mit seinem industriellen Charme die direkte Umgebung prägen und eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herstellen, indem er an frühere Nutzungen auf diesem Gelände erinnert.